Rhein_Verlag

06/12/2008



Kunsthaus Bregenz Schaufenster,SSZ Süd Köln, Ludwig Forum

In einer kleinen Ausstellungsreihe blickt die Plattform Aachen in die Gegenwart avantgardistischer Kunstproduktion im Rhein-Maas-Gebiet. Den Anfang macht der Rhein-Verlag, der 2008 aus einer losen Verbindung junger Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler entstand, deren gemeinsames Interesse am Buch als künstlerisches Medium sie dazu veranlasste, einen Verlag zu gründen. Jedes Buch wird als in sich geschlossene künstlerische Arbeit begriffen und als solche konzipiert. Dieser Gedanke des Buches als sog. "primary work" entstand bereits in den 1960er-Jahren, insbesondere durch den Künstler Ed Ruscha, der als einer der ersten das Buch als künstlerische Arbeit etablierte. In ihren "bookworks" griffen Clive Phillpot und Ulises Carrión die spezifischen Eigenschaften des Buchs als Teil der künstlerischen Arbeit auf. Sie erhoben es zum Kunstwerk und zelebrierten seine massenmedialen Qualitäten. Ein Buch ist intim. Es ist aber auch: transportierbar, ersetzbar, bezahlbar und daher demokratisch.

In dieser Tradition sieht sich der Rhein-Verlag. Er produziert keine Unikate, die Bücher sind nicht signiert, und sie erscheinen in einer unbegrenzten Auflage. Der amerikanische Konzeptkünstler John Baldessari sagte dazu programmatisch: "Da so viele Leute das Buch besitzen können, besitzt es niemand. Jeder Künstler sollte eine Billig-Linie haben, so bleibt Kunst gewöhnlich und bewahrt sich selbst davor abzuheben." Heute hat der Kunstmarkt Ansätze zu einer demokratischen Kunst ausgehöhlt. Aber gerade deshalb ist der Gedanke einer Demokratisierung in der Kunst von besonderer Brisanz, mit dem sich der Rhein-Verlag nicht nur in seinen Künstlerbüchern, sondern auch in Ausstellungen und Internet-Projekten auseinandersetzt.

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